Nach der Standardbeurteilung erfolgt die Plazierung der Hunde. Zwei Richterinnen in Aktion: Frau A. Loew (mit hellem langem Rock) und Frau L. Mach aus der Schweiz (mit blauem Rock und Hut).

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Rassestandard FCI

Zur Zeit gilt der offizielle Standard Nr. 113 (D) der FCI Féderation Cynologigue Internationale vom 1. Dezember 1989 . Er wurde von Frau Annick Loew, Standardausschuss des VDH übersetzt, geholfen hat Herr Uwe Fischer.

Allgemeines Erscheinungsbild:

rustikaler Hund, geschmeidig, muskulös und gut proportioniert, mit lebhaften und aufgeweckten Bewegungen, von ausgeglichenem Wesen, weder aggressiv noch ängstlich.

Fehler: aggressiv, träge, ängstlich, abgestumpft.

Größe:

Rüden: 62 cm bis 68 cm

Hündinnen: 56 cm bis 64 cm

Die Körperlänge muß größer sein als die Widerristhöhe. Der Briard ist länglich.

Fehler: quadratischer Hund: kein "vorzüglich". Größe mehr als 68 res. 64 cm.

Disqualifikation: weniger als Mindestmaß und mehr als 2 cm über dem Höchstmaß. Hunde, die die Mindestgröße nicht erreichen erhalten keine Zuchtzulassung.

Kopf:

stark, lang, ausgeprägter Stop, der so plaziert sein muß, daß er vom Hinterhauptbein den gleichen Absatnd wie von der Nasenspitze aufweist. Mit Haaren bedeckt, welche Kinn-, und Schnurrbart bilden, Augenbrauen verschleiern leicht die Augen.

Fehler: kurzer Kopf, zu lang, Disharmonie zwischen Fang und Schädel, Kopf unproportioniert im Verhältnis zum Körper, Kopf in dem Maße behaart, daß seine Form nicht erkennbar ist. Kinnbart, Schnurrbart, Augenbrauen ungenügend, Stop zu ausgeprägt oder nicht vorhanden.

Disqualifikation: zu starker Ausprägungsgrad der vorgenannten Fehler.

Stirn:

sehr leicht gerundet.

Fehler:zu flach, zu stark gerundet, zu breit, zu den Augen abfallend.

Nasenrücken:

geradlinig

Fehler: zu lang, zu schmal, zu kurz, gekrümmt.

Fang:

weder schmal noch spitz.

Fehler: spitz, schmal oder zu breit, hängende Lefzen.

Nase:

eher viereckig als rund, Nasenschwamm immer schwarz, kräftig, mit gut geöffneten Nasenlöchern.

Fehler: kleiner Nasenschwamm, zusammengedrückt, spitz, anders als schwarz, Spuren von gefleckter Pigmentierung.

Disqualifikation: Nasenschwamm braun oder heller, sowie unterbrochene Pigmentierung.

Gebiß:

stark, weiß und perfekt schließend

Fehler: Fehlen eines Schneidezahnes, schadhafte Zähne, leichter Vor- oder Rückbiß, dabei ohne Fehlen des Bißschlusses. Fehlen eines Prämolars. Fehlen von zwei Schneidezähnen. Fehlen von zwei Prämolaren.

Disqualifikation: starker Vor- oder Rückbiß ohne Bißschluß. Fehlen von 2 x P4 oder dreier Zähne, gleich welcher Art.

Augen:

waagerecht, gut geöffnet, eher groß, nicht schlitzäugig, von dunkler Farbe, mit intelligentem und ruhigem Ausdruck. Graue Augen bei einem grauen Briard sollen nicht bestraft werden.

Fehler: Augen zu klein, mandelförmig oder von heller Farbe.

Disquaifikation: ungleiche Augenfarbe, scheuer Blick, von zu heller Farbe.

Ohren:

hoch angesetzt, ... falls sie in ihrer natürlichen Form belassen wurden, eher kurz und nicht anliegend. ... Die Länge des natürlich belassenen Ohres sollte die Hälfte der Gesamtkopflänge nicht überschreiten, eher etwas kürzer, immer flach und mit landgen Haaren versehen sein.

Fehlr: zu lange oder schlecht getragene Ohren, zu kurze Behaarung.

Disqualifikation: eingerollte oder zu tief ( unterhalb der Augenlinie) angesetzte Ohren, kurzhaarig, natürliches Stehohr, Knorpelimplantation

Hals:

muskulöser, gut von der Schulter abgesetzter Hals.

Fehler: zu langer, zu dünner oder zu kurzer Hals.

Brust:

breit (eine Handbreit zwischen den Ellenbogen), lang und gut bis zu den Ellenbogen herabreichend.

Fehler: zu schmal, nicht genügend oder übermäßig herabreichend. Mangel an Länge, zu flach oder zu stark gewölbte Rippen.

Rücken:

gerade

Fehler: leichter Senk- oder Karpfenrücken

Kruppe:

wenig schräg, leicht gerundet.

Fehler: zu schräge oder flache Kruppe, diese Fehler noch stärker ausgeprägt, Kruppe deutlich höher als der Widerrist.

Läufe:

gut bemusklelt, kräftige Knochen, senkrecht gestellt.

Fehler: schlechter Stand, lose Schultern, Schenkel leicht ausgedreht, Schwäche in den Vorderfußwurzelgelenken oder zu aufrechter Vordermittelfuß, Zehenstand. Schlechte Winkelung der Schulter, kurze Haare an den Gleidmaßen, dünne Läufe, schwache Knochen.

Disqualifikation: schwere Fehler im Stand.

Sprunggelenke:

nicht zu nahe am Boden und derart gewinkelt, daß der Hintermittelfuß nahezu senkrecht steht.

Fehler: zu wei entfernt oder zu dicht am Boden. Schlechte Winkelung.

Disqualifikation: schwere Fehler im Stand.

Rute:

unkupiert, gut behaart, am Ende einen Haken bildend, tief und nicht seitlich abweichend getragen. Sie muß bis zum Sprunggelenk reichen oder dieses höchstens um 5 cm überschreiten.

Fehler: etwas zu kurz, keinen Haken bildend, Behaarung zu kurz. Rute weit über der Rückenlinie getragen, unter dem Bauch getragen, in der Bewegung unter dem Bauch getragen.

Disqualifikation: über dem Rücken getragene Ringelrute oder senkrecht getragen (steif). Operationsspuren, die auf eine Korrektur zur Verbesserung der Rutenhaltung schließen lassen.

Pfoten:

stark, rund geformt (Zwischenform zwischen Katzen- und Hasenpfote).

Fehler: zu lang, zu flach und platt. Auswärts oder einwärts gestellt, nicht genügend behaart.

Disqualifikation: schwere Standfehler.

Nägel:

schwarz.

Fehler: graue Nägel

Disqualifikation: weiße Nägel

Ballen:

hart.

Fehler: nicht elastisch, zu flach, zu weich.

Zehen:

geschlossen.

Fehler: gespreizte, zu lange, zu flache Zehen.

Haarkleid:

gedreht, lang, trocken (Ziegenhaar), mit leichter Unterwolle.

Fehler: nicht genügend trocken, leicht gelockt, fehlende Unterwolle. Für eine Zuchtzulassung im letzterem Fall für sechs Monate zurückstellen. Zu kurzes Haar, feines Harr.

Disqualifikation: Haar kürzer als 7 cm, weiches oder wolliges Haar.

Farbe:

Alle einheitlichen Farben, mit Ausnahme der untenstehend aufgeführten, sind zugelassen. Die dunklen Farben sind vorzuziehen. Nicht als Zweifarbigkeit anzusehen ist ein leicht hellerer Farbton an den Haarspitzen, der nichts anderes als eine beginnende Depigmentierung ist. Eine solche Farbe muß, nur ein wenig heller, im selben Farbton sein ( dunkles Fauve auf hellem Fauve, dunkles Schwarz auf ausgewaschenem Schwarz, dunkles Grau auf hellem Grau etc.) Das Fauve muß warm und einheitlich sein, weder hell noch ausgewaschen.

Fehler: Schwarz mit zuviel rötlichem Schimmer, nicht genügend warmes Fauve, weißer Brustfleck.

Zu stark charbonniert, an der Grenze zu einer Mantelbildung. Sehr helles oder ausgewaschenes Fauve.

Disqualifikation: die Farben Weiß, Kastanien- und Mahagonibraun, Bicolore, weißer Bruststreifen, weiße Haare an den Zehenspitzen, Fauve mit charbonniertem Mantel, zu helle Farbe.

Anmerkung: Beim Bicolore ist auf die Hautfarbe zu achten, die im Bereich der dunklen Partie bläulich und im Bereich der hellen Partie rosa ist.

Afterkrallen:

doppelte Afterkrallen an den Hinterläufen. Hunde, selbst von sehr gutem Typ, die nur eine Afterkralle aufweisen, können nicht prämiert und nicht zur Zucht gegelassen werden. Die doppelten Afterkrallen müssen aus zwei knochigen Teilen mit Nagel bestehen, so nah wie möglich am Boden angesetzt sein, um so eine bessere Auflage des Fußes zu gewährleisten.

Fehler: zu hoch angesetzt (auf halber Höhe des Hintermittelfußes), Fehlen eines Knochens in einer doppelten Afterkralle.

Disqualifikation: einfache Afterkrallen, Fehlen der doppelten Afterkralle. Fehlen von zwei Knochen in einer Afterkralle, auch wenn die Zehennägel vorhanden sind. Fehlen eines Knochens in jeder einzelnen Kralle einer doppelten Afterkralle, auch wenn die Zehennägel vorhanden sind.

Anmerkung: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich völlig im Skrotum befinden.

Beschluss der FCI vom 31.5.1994:

"Bei der Beurteilung von Hunden einer Rasse, bei welcher bisher Ohren und /oder Rute kupiert wurden, soll von nun an an allen Ausstellungen (nationalen-, internationalen- und Weltausstellungen), da in verschiedenen Ländern diese Eingriffe gesetzlich verboten sind, die Tatsache, ob Ohren oder Rute kupiert sind oder nicht, die Formwertbeurteilung in keiner Weise beeinflusssen. Die Beurteilung berücksichtigt jedoch gut oder schlecht kupierte Ohren, gut oder schlecht kupierte Ruten und standardgerechte oder fehlerhafte natürliche Ruten."