Wir ziehen pro Jahr ein bis zwei Würfe. Vorher wird der Deckrüde ausgesucht, der zur Hündin passen muß. Dazu wird neben vielen Ausstellungskatalogen alles Verfügbare über Briards gewälzt; unzählige Telefonate werden geführt und oft auch viele Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt, damit wir uns den möglichen Vater unserer Welpen in natura ansehen können. Oft kennen wir ihn aber bereits von Ausstellungen.

Minouche und Xcalibur

58 bis 63 Tage nach dem Deckakt ist es dann soweit. Die Welpen erblicken das Licht der Welt. Unsere Wurfkiste steht im Badezimmer, direkt neben dem Schlafzimmer. Da kann man nachts schnell nachsehen, was los ist, wenn einmal ein Welpe schreit. Sind die Würfe groß, wird bereits nach wenigen Tagen zugefüttert. Die Welpen bekommen bei uns Welpenmilch aus der Flasche. Sie werden dadurch nebenbei schon sehr früh auf den Menschen geprägt.

Kontaktliegen ist für die Welpen sehr wichtig, denn Augen und Ohren sind jetzt noch geschlossen. Sie können die Geschwister nur riechen oder fühlen.

Mit ca. 10 Tagen öffnen sich Augen und Ohren und die Welpen versuchen langsam zu laufen. Wenn sie ein bißchen sicher auf den Beinen sind (ca. mit 3 Wochen), kommen sie in ihre eigentliches Welpenzimmer, wo sie mehr Platz zum Laufen, Spielen oder Toben haben. Hier können sie direkt über eine Terrasse in den Garten, wo es immer etwas zu entdecken gibt.

Wir ziehen unsere Welpen im Garten und im Haus auf, damit sie in den Lebensraum hineinwachsen können, sin dem sie später einmal leben sollen. Wir gewöhnen sie u. a. an den Fernseher, das Radio, das Knallen der Schreckschußpistole, an Spiegel, an wehende Tücher, den Tunnel usw. Heute ist es selbstverständlich, daß ein Hund das Auto nicht nur von außen, sondern auch von innen kennt. Wir fahren deshalb mehrere Stunden mit den Welpen im Auto: Zuerst langsam auf den kurvigen Straßen im Hochsauerland, später fahren wir dann auch auf der Autobahn. Bei Tempo 170 km/h werden die meisten Welpen plötzlich sehr unruhig und gucken dann gar nicht mehr so glücklich.

Die Welpen sind aufgeweckt und neugierig und interessieren sich für alles, was um sie herum passiert.

Einen wichtigen Teil der Prägung übernehmen bei uns die Welpenerwerber selbst. Wenn die Welpen drei Wochen alt sind, können sie an ihrer Entwicklung partizipieren. Wir haben dann fast täglich Besuch von den späteren Besitzern, die sich mit den Welpen beschäftigen und sich von uns Tips und Ratschläge für die Aufzucht die Erziehung geben lassen.

Unsere Welpen sind natürlich auch auf Kinder geprägt, denn bei uns ist immer etwas los!



Im Alter von acht Wochen kennen die Welpen ihre neuen Besitzer bereits sehr gut und die Trennung von den Geschwistern und der gewohnten Umgebung sowie die Eingewöhnung in das neue Zuhause sind dann problemlos.

Der Welpe ist noch tätowiert. Heute bekommen die Hunde einen Chip.

Wenn die Welpen in ihr neues Zuhause abgeholt werden, reißt der Kontakt jedoch nicht ab. Die meisten von ihnen sehen wir bei Spaziergängen, Arbeitsgruppen oder einige auch auf Ausstellungen wieder. Zusätzlich werden viele Telefonate geführt oder Briefe geschrieben. So bekommen wir seit dem letzten Wurf öfters Post aus Südfrankreich, ganz in der Nähe vom Jardin des Colombières.

Einen Welpen aus unserem ersten Wurf haben wir vor vielen Jahren nach Kolumbien abgegeben, der vom Welpenerwerber persönlich bei uns abgeholt worden ist, während er hier in Deutschland geschäftlich zu tun hatte. Da der Welpe mit 10 Wochen ja noch so klein war, durfte er in der Reisetasche mitfliegen und mußte nicht in den Gepäckraum. In Kolumbien sind dann die Ohren nachträglich kupiert worden. Allerdings meinte der dortige Tierarzt, es sei nicht nötig, sie zu kleben. Danach hatte der Briard schöne kleine kupierte Schlappohren. Er ist inzwischen leider verstorben.

Manchmal ist es eben doch besser, auf den Rat des Züchters zu hören.

Treffen mit denWelpen von Bella und Buffalo Bill

am verschneiten Hennesee im Januar 1999.



Mit den jungen Hunden trefen wir uns fast jeden Sonntag am Biggesee und führen sog. Welpenprägungstage durcht. Hier ist oft sehr viel los: sehr viele Fahrradfahrer, Skater, Jogger, andere Hunde und Kinder und schließlich die Schiffe auf dem See; alles ist doch für einen Welpen oder jungen Hund schon beeindruckend. Auch das Spiel mit gleichaltirgen jungen Hunden ist wirklich sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Nach einem Spaziergang wird dann noch ein bisschen mit den Hunden gearbeitet, denn dann gehen die Welpen in die Hundeschule. Wir berücksichtigen aber, dass es noch junge Hunde sind und verlangen nicht zuviel von ihnen.

Wir waren und sind immer noch eine fröhliche Truppe, die sich auf den Sonntag freut. ...



Kurze Pause, danach geht es weiter an den Biggestrand und dann freuen wir uns auf den "Schwiegermutterkuchen".







Spaß und ein kühles Bad im Biggesee.



Hier essen wir unseren "Schwiegermutterkuchen" vom Auto aus, während die meisten Hunde bereits schlafen.



Von dieser Stelle ging ein besonderer Gruß an R. Wollensack und seine Mutter, die an einem unserer Spaziergänge mit ihrem Khediv teilgenommen haben. Beide sind inzwischen leider verstorben.


Junghunde in Holland an die Nordsee.

Und dann war da noch am 5. Dez. 99 der erste Nikolausspaziergang mit unserer "Familie", wie einige meinten.




Mehr als 20 Hunde waren gekommen, auch Gäste, die wir nicht gezüchtet haben. Spazierengehen, toben, jagen, wettrennen - alles gehört dazu, und natürlich eine Rast am Auto, nicht nur für die Hunde.



Nach dem Rückmarsch ging es dann zum gemeinsamen Mittagessen in eine Pizzeria, in die Kinder und auch Hunde mit ´reindurften.

Und dann stand

er

auf einmal in der Tür.



Und natürlich war er

einfach nur lieb

und hatte etwas für die Kleinen mitgebracht.

Für die Hundekinder und auch für die Menschenkinder.

Inzwischen sind die Welpen vom letzten Jahr richtige junge Hunde geworden, die nicht mehr nur spielen und toben dürfen, sondern sie müssen jetzt auch in die Schule gehen - nämlich in die Hundeschule. Neben Unterordnung im Sinne der Begleithundeprüfung legen wir sehr großen Wert auf soziale Verträglichkeit, die wir in sog. Gruppenarbeit trainieren.

Hier üben wir mit den Hunden soziale Verträglichkeit. Ein Hund sitzt in der Mitte und erträgt, dass die anderen dicht um ihn herumgehen. Das macht friedlich und stärkt nebenbei auch gleichzeitig das eigene Selbstbewußtsein. Bei den Übungen sind auch immer ein oder zwei erwachsene Hunde dabei, damit sich die jungen Hunde an sie gewöhnen und keine Angst vor großen Hunden haben.

Wir haben zwei Fotoalben angelegt, in denen wir die ersten Wochen eines Wurfes dokumentieren. Hier können Sie direkt in die Alben gelangen: Album 1und Album 2.